Das Haus

Der Ort ist programmatisch: 1898 produzierte die Firma Arnold in dem alten Mühlengebäude die ersten industriell gefertigten Schrauben. Inzwischen stellen rund 30 Unternehmen mit über 10.000 Mitarbeitern in der Region entweder selbst Schrauben- und Befestigungsteile her oder handeln damit.

Bereits 1378 wird erstmals urkundlich eine Mühle in Ernsbach erwähnt. An gleicher Stelle wurde 1662/63 unter Graf Wolfgang Julius eine Mahl- und Papiermühle mit Sägemühle errichtet. Diese wurde 1840 teils abgebrochen und neu aufgebaut. Im Jahr 1894 kam unter Leitung von Carl Arnold die im Volksmund sogenannte dreistöckige „Rote Mühle“ über dem Kocherkanal hinzu. Weil ab 1892 das Kochertal elektrifiziert wurde, kamen in das Untergeschoß Turbinen. 1898 gründete sich die Firma L. & C. Arnold und die Mühle wurde zum ersten Produktionsstandort für Holzschrauben in der Region. Später kamen zwei weitere Anbauten hinzu - die Shedhalle und das Kesselhaus. Ein Lanz-Lokomobil ergänzte den Kraftverbrauch der Produktion.

Mit größter Sorgfalt wurde das historische Gebäude-Ensemble architektonisch umgestaltet und beheimatet seit 2021 eine Dauerausstellung, die der Entwicklungsgeschichte der Schrauben- und Befestigungsindustrie in der Region gewidmet ist. Das Gebäude wurde 2022 mehrfach ausgezeichnet.